Bei den älteren Pfadis in RPS oft als Begriff bekannt, der früher nur Roverlauf genannte Lauf des Gau Hammersteiner Ring. Doch was ist das eigentlich für ein Lauf? Ist das sowas wie der Burgunderlauf oder eher so etwas wie der Osterhike? Die Antwort ist: Von beidem etwas plus ganz andere Elemente!

Zunächst einmal ist der Ranger*Roverlauf ein mehrtägiger Hike, in dem mehrere Gruppen gegeneinander antreten. Es geht darum möglichst schnell das Ziel zu erreichen und währenddessen an teils bemannten und unbemannten Stationen durch Spiele weitere Punkte zu sammeln, um den berühmten sogenannten Wanderpokal zu ergattern. Getroffen wird sich im geographischen GHR-Gebiet am Bahnhof in Neuwied, immer Freitags am ersten vollen Wochenende im Dezember und beendet wird der R*R-Lauf dann Sonntag mittags, mit allen teilnehmenden Gruppen zusammen.

Der R*R-Lauf ist also ein Wettbewerb, bei dem es um Laufzeiten und spielerische Performance geht. Bei den Spielen handelt es sich um mehr oder weniger typische pfadfindertypsiche Wettbewerbe. So könnte eine Station zum Beispiel etwas Knotenkunde abfragen oder man muss blind eine Kothe aufbauen. Aber auch Kreative können punkten, zum Beispiel bei der beliebten Aufgabe ein Lied zu dichten und vorzutragen. Der Roverlauf wird potenziell jedes Jahr von einer anderen Person geplant und durchgeführt, sodass diese Aufgaben natürlich wechseln und jedes mal neue Herausforderungen auf die Teilnehmer warten.

Die Laufstrecke ist im Vorhinein nicht bekannt, diese wird so streng geheim gehalten wie bei manchen Stämmen das Tschai-Rezept. Am Startpunkt (was der Bahnhof sein könnte oder ein anderer Ort, zu dem ihr dann gebracht werdet) erhalten alle Gruppen das Starträtsel, eine Karte, einen Schnellhefter mit Rätseln, dem Notbrief und dem 100-Aufgabenbogen – dazu gleich mehr! Die Lösung des Starträtsels ist dann für gewöhnlich eine Zahl mit der man im 100 Aufgabenbogen das erste Ziel auf der Karte identifizieren kann. Je nach Rätsel müsst ihr auch in der Lage sein, eine Quersumme zu bilden oder Zahlen zu addieren – aber Mathegenies müsst ihr keine sein :-). Habt ihr also die Lösungszahl, könnt ihr im 100-Aufgabenbogen Informationen wie ein Koordinatenpaar, einen Winkel, eine Entfernung oder Kombinationen dieser erhalten. Hier ist also ein bisschen Geschick im Umgang mit Karten von Nöten. Ihr könnt damit überhaupt nichts anfangen? Kein Problem, in dem nächsten Artikel widmen wir uns den Grundlagen der Orientierung mit Karte bei dem R*R-Lauf!

Auf diese Weise erhaltet ihr bei jedem Punkt den ihr anlauft wieder ein Rätsel oder eine Aufgabennummer, mit der ihr auf dem 100-Aufgabenbogen den nächsten Punkt herausfinden könnt! Wie vorher schon erwähnt, bleibt die Strecke bis zuletzt geheim, ihr könnt also immer nur das nächste Teilstück sehen! Als grobe Richtlinie könnt ihr euch merken: Die Freitagsstrecke umfasst ca. 10 – 15 km und die Samstagsstrecke umfasst ca. 25-35km. Ihr solltet also ein bisschen Fitness mitbringen.

Die Übernachtung von Freitag auf Samstag erfolgt auf eigene Faust. Denkt also an ein Zelt, ein Poncho oder ähnliches. Kothen sind natürlich sehr schwer, Plastikzelte sind verhältnismäßig leicht. Was ihr benutzt ist euch überlassen. Die Übernachtung von Samstag auf Sonntag erfolgt für alle gemeinsam am Endpunkt (Corona Disclaimer: eventuell ist das dieses Jahr aufgrund von Corona nicht möglich – wir werden euch vor dem Lauf informieren).

Während dem Lauf gibt es immer wieder abwechslungsreiche Spiele, damit euch nicht langweilig wird. Um euch auch mental ein wenig zu fordern, enthält eure Laufmappe weitere Rätsel, Aufgaben, Bilderrätsel… Es lohnt sich also mal durch die Mappe zu blättern, bevor man am Endpunkt ankommt ;-).

Während dem Lauf trifft man immer wieder auf die anderen Gruppen. So bleibt man in Kontakt und kann sich mit anderen Gruppen austauschen. Interessant ist es auch, wie sich das Feld während dem Lauf verteilt, weil falsch navigiert wurde, Aufgaben schneller oder langsamer gelöst wurden oder weil einfach ein anderer Weg zwischen zwei Posten gelaufen wurde! Alles in allem steht beim Ranger*Roverlauf natürlich immer das pfadfinderische Miteinander im Vordergrund. Es ist also erlaubt und erwünscht, anderen Gruppen mal zu helfen, freundlich zueinander zu sein, gemeinsam Pause an einem schönen Aussichtspunkt zu machen. Der Ranger*Roverlauf ist ein körperlich und mental anspruchsvoller Lauf – keine Frage, aber für mich als Läufer immer ein Highlight in meinem Pfadi-Jahreskalender und ich empfehle euch wärmstens einmal mitzulaufen. 🙂

In den nächsten Artikeln behandeln wir…

… Basics: Navigieren beim Ranger*Roverlauf mit dem 100-Aufgabenbogen

… Basics: Was muss ich einpacken, was nicht: Wie der Rucksack leicht bleibt

… was noch kommt, lasst euch überraschen 😉

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